Gebt das Versagen zu. Es gibt keinen realistischen Weg, um unter der globale Erhitzungsgrenze von 1,5°C zu bleiben. Die Regierungen brechen ihre im Pariser Abkommen verankerte Verpflichtung, die Erhitzung auf unter 1,5°C zu begrenzen. Die globalen Emissionen erreichten 2021 ein Allzeithoch, während die Regierungen 2021 mehr Geld in die Subventionierung fossiler Brennstoffe investierten als 2015 (Zeitpunkt des Abschlusses des Pariser Abkommens). Hochrangige Wissenschaftler*innen räumen ein, dass es keinen realistischen Weg gibt, um die Erhitzung unter 1,5°C zu halten. Das optimistischste Szenario des IPCC, um unter 1,5°C zu bleiben, setzt voraus, dass die globalen Emissionen vor 2025 ihren Höhepunkt erreichen und bis 2030 um fast die Hälfte (43%) reduziert werden. Selbst das würde wahrscheinlich dazu führen, dass 1,5°C in den nächsten zehn Jahren überschritten wird. Die Welt hat schlichtweg keine Zeit mehr.
Schuldenstreichung: Fordert von der Weltgemeinschaft die Streichung aller Schulden jener Länder, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben. Eine Welt, in der die Durchschnittstemperatur um 1,5°C gestiegen ist, wird bald für alle Realität sein. Für Milliarden von Menschen im globalen Süden gibt es jetzt schon keine “Klimaschutzzone” mehr. Nach Angaben von UNICEF sind über 20 Millionen Menschen (davon 10 Millionen Kinder) am Horn von Afrika aufgrund einer der schlimmsten Dürreperioden vom Hungertod bedroht. Die seit Jahren anhaltenden unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen am Horn von Afrika haben zu einer der schlimmsten klimabedingten Notsituationen der letzten 40 Jahre geführt. Erschwerend kommt hinzu, dass dieselben betroffenen Länder gezwungen sind, ihre Schulden an die reichen Länder zurückzuzahlen, die in der Vergangenheit am meisten zur Klimakrise beigetragen haben. Angesichts der Tatsache, dass eine Welt mit einem globalen Temperaturanstieg von 1,5° C+ schnell näher rückt, ist die Schuldenstreichung eine Frage des gesunden Menschenverstands und der Klimagerechtigkeit. Weitere Informationen hierzu bei unserem Koalitionspartner Debt For Climate.
Emissionen jetzt senken: Leitet eine gerechte und schnelle Dekarbonisierung des Verkehrssektors ein. Der deutsche Verkehrssektor ist fest in den Händen der Autolobby. Eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen wurde bisher kaum erreicht. In Zeiten der Energie- und Kostenkrise ist die Einsparung fossiler Brennstoffe durch ein Tempolimit auf Autobahnen und einen bezahlbaren öffentlichen Nahverkehr (9€-Ticket) nicht nur logisch, sondern zwingend notwendig.